Weide

Die Weide Salix alba


Es gibt viele verschiedene Weide Arten, aber alle haben eine mehr oder weniger medizinische Wirkung, wie zum Beispiel die Silberweide. So auch die Bruchweide, Korbweide, Dotterweide usw.

Der Baum oder Strauch kann bis zu 30 Meter hoch werden, die Rinde ist netzartig eingerissen, lanzettlich zugespitzte Blätter glänzen auffallend silbergrau, sind oben und unten leicht behaart, die Blüten bilden Kätzchen, die männlichen sind gelb, die weiblichen grün. Verwendet wird die Rinde von 2- bis 3-jährigen Ruten.

Galten früher als Hexenbäume, sogar als „böser“ Baum, denn in manchen Büchern steht, dass sich Judas an einer Weide erhängt hat, oder war es doch der Holunder. In hohlen Stämmen sollen Hexen und Dämonen leben. Auf der anderen Seite ist es Teil des Palmbuschens und somit der Lebensrute.

Ihre Wirkung als Tee oder Tinktur, Bad und Auflage ist schmerzstillend, harntreibend, fiebersenkend, Heilkraft bei rheumatischen Beschwerden, auch bei leichter Arthrose, Rücken- und Gelenkschmerzen und Verspannungen, aber auch als Durchfallmittel und zur Mundhygiene, wundheilend, schlaffördernd.

Die Wirkung der Weidenrinde ist viel stärker als sie sein dürfte, aber nur im Zusammenspiel mit den anderen Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel die Flavonoide, die den heilenden Effekt verstärkt.

Inhaltsstoffe:  Salicin bzw. Salicylsäure, Gerbstoffe, Phenolglykoside (Salicin und Salicortin), Salicin wird im Körper in Salicylsäure umgewandelt, Grundstoff von Aspirin.

Wurde schon vor 200 Jahren in der Medizin verwendet.

Diese Salicylsäure hat wenig Nebenwirkungen, sie hemmt die Blutgerinnung kaum, also keine Mikroblutungen im Magen wie beim Aspirin, dafür kann man es aber auch nicht vorbeugend als Herzinfarkt Prophylaxe eingenommen werden. In der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte Weidenrinde nicht eingenommen werden, Vorsicht auch bei Allergiker. Nicht einnehmen bei Magen- und Darmgeschwür und bei eingeschränkter Nierentätigkeit, kann den Magen reizen.

Weidenrinde kann bei gleichzeitig angewendeten blutgerinnungshemmenden und blutzuckerspiegelsenkenden Medikamenten die Wirkung verstärken, die Wirkung von Gichtmittel aber vermindern.

Verwendung:

Weidenrindentinktur – gegen Kopfschmerzen und bei Migräne
9 Teile frische Weidenrinde / 1 Teil Johanniskraut und Alkohol – bei Bedarf nach den Mahlzeiten ein bis drei Mal täglich 20 Tropfen in etwas Wasser verdünnt.

Weidensalbe – gegen rheumatische Beschwerden
10 dag getrocknete Weidenrinde, 150 ml Öl, 15 dag Bienenwachs, 3 bis 5 Tropfen ätherische Öle (Lavendel, Ingwer, Thymian). Weidenrinde in Öl etwa 3 Wochen ausziehen, danach normal Salbe rühren. Mehrmals täglich die betroffenen Stellen damit massieren.

Die Weide wird dann aufgesucht, wenn man unausgeglichen ist, innere Wut verspürt, kühlt, erfrischt, kann aber auch Sehnsüchte auslösen, lässt in die Ferne schweifen. Laut Hildegard von Bingen löst er Melancholie aus, lässt Fröhlichkeit verschwinden, aber man kann auch die innere Ruhe damit finden.

Bei einer unserer ausgedehnten Wanderungen fand ich eine Silberweide mitten auf einem Fahrweg, also keine Chance für sie jemals groß zu werden, so habe ich sie quasi per Anhalter mitgenommen. Sie wurde zu unserem kleinen Biotop gepflanzt und gedeiht schon ganz prächtig, hat sich schon so richtig eingelebt in unseren Garten. Wäre doch schrecklich mein Garten ohne einen „Hexenbaum“.

Die Weiden sind sehr wichtig für die Natur, denn sie sind eine der ersten Nahrungen für die Bienen im Frühjahr. Ich freue mich schon auf die vielen Besucher in diesem Frühjahr.
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