Schlüsselblume

Die Schlüsselblume Primula veris


Weitere Namen: Himmelschlüssel, Arzneiprimel, Aurikel, Wiesenschlüsselblume, Eierkuchen.

Gehört zur Familie der Primelgewächse, wird bis zu 15 cm hoch. Wir haben das Glück, dass in unserem Garten noch ein relativ großer Teil im Frühling mit Himmelschlüssel übersät ist. Sie riechen wie Honig. Daran duften und dabei die Augen schließen, da kommt eine Erinnerung an die Kindheit, eine Unbeschwertheit, eine Freude auf den bevorstehenden Sommer.

Sie mag gerne einen feuchten Boden, Halbschatten, beides findet sie bei uns, aber auch in der Sonne kann sie baden.

Sie enthält Saponine, Phenolglykoside, ätherisches Öl, Flavone, Kieselsäure, Gerbstoff, Campher, Vitamin C, Magnesium.

Wegen des Saponingehaltes werden die Rhizome einschließlich der Wurzeln arzneilich als Auswurf förderndes Mittel bei Bronchitis verwendet. Auch die Blüten werden in der Volksmedizin für ähnliche Zwecke verwendet, da die Wirkung beruhigend und krampflösend ist, hilft auch bei Schlafstörungen. Ein Mittel auf dass besonders ältere Menschen und Kinder ansprechen. 

Wissenswertes: Der Name kommt daher, dass der Blütenstand der Schlüsselblume mit einem Schlüsselbund verglichen wird, dieser soll dem Petrus auf die Erde gefallen sein.  Frische junge Blüten und Blättchen können auch Salaten beigemengt werden. Mit den Blüten in kochendem Wasser wurden früher auch Ostereier gefärbt und die Rhizome wurden früher auch als Niespulver verwendet. Die Pflanze gilt in weiten Teilen als geschützt, also nachfragen, wie es bei dir ausschaut.  Im Volksglauben galt die echte Schlüsselblume als Schutz- und Fruchtbarkeitsmittel. Das Himmelschlüssel galt in der nordischen Mythologie zu den Pflanzen, die von Elfen und Nixen geliebt und beschützt wurden. Bei Überdosierung kann es zu Erbrechen und Durchfall führen, auf Grund der Saponine. Sie ist eine Magnesiumpflanze, das heißt wenn bei jemandem die Magnesiumaufnahme gestört ist, kann sie helfen. Die erste Pflanze im Jahr sollte die Schlüsselblume sein, denn sie schließt sozusagen die anderen Heilpflanzen für uns auf.

Rezepte:

Tee - aus den Wurzeln mit Honig vermengt ergibt einen ausgezeichneten Nierentee. Der Tee hilft auch Blasensteine abzuführen. Der Tee ist außerdem ein nerven- und herzstärkendes Mittel und lindert Migräne und nervöse Kopfschmerzen.

Bad - 2 Handvoll getrocknete Schlüsselblumen mit 2 Liter Wasser aufkochen, abseihen und dem Badewasser zusetzen ergibt ein schweißtreibendes Bad, gegen Grippe und Brustkatarrh

Wein - man füllt eine Flasche mit frischen Schlüsselblumendolden locker bis zum Hals und füllt das Ganze mit Weißwein auf. Die Blüten müssen bedeckt sein, dann lässt man die Flasche 14 Tage in der Sonne stehen. Herzkranke können bis zu 3 Esslöffel voll am Tag einnehmen. Bei Herzbeschwerden trinkt man ab und zu einen Schluck dieses Weines.

Likör - eine Flasche mit 5 Handvoll Blüten der Schlüsselblume mit 2 l Schnaps übergießen, 1 Zimtstange, 6 Gewürznelken, 6 Sternanis dazugeben und 6 Wochen in der Wärme stehen lassen und immer wieder aufschütteln. Abseihen und dann nochmals die Blüten mit Wasser bedecken und in etwa ein Kilo (je nach Wunsch) Zucker dazugeben, immer wieder umrühren und eine Woche stehen lassen. Den Schnaps mit dem Schlüsselblumenaroma und dem Zuckerwasser mischen und in Flaschen abfüllen. Ganz köstlich und tut den Nerven richtig gut. Habe ihn Herzerwärmer getauft.

Schlüsselblumen Tinktur: 2 dag Wurzel werden mit 100 ml Alkohol 10 Tage angesetzt. Abfiltern und tropfenweise auf Zucker einnehmen. Hilfreich bei Rheumaschmerzen und Migräne.

Gesichtswasser: Gegen Runzeln und Flecken. 1 Handvoll frische Blüten werden mit soviel kochendem Wasser übergossen, dass sie gut bedeckt sind. Über Nacht stehen lassen, abfiltern und kühl stellen. Immer wieder mit einem Wattebausch auf die Haut auftragen und trocknen lassen.

Schlüsselblumenessig: besonders feiner, duftender Essig. Handvoll Blüten mit 1 Liter Essig, zwei Wochen an einem warmen Platz.

Eigene Bemerkungen: Schlüsselblumen mögen keinen Dünger, und diesen gibt es auch nicht in meinem Garten und so ist im Frühling immer eine besondere Pracht wenn alles gelb blüht, ich bin mir ziemlich sicher, dass die überdüngten Wiesen daran schuld sind, dass es nur mehr so wenige Primeln gibt. Die Blätter kann man das ganze Jahr hindurch als Grünzeug ernten und für die verschiedensten Gerichte nehmen. 
Ein Phänomen, welches alle Jahre wieder stattfindet – so von einem Tag auf den anderen sind alle Blütenköpfchen abgerupft und liegen neben der Pflanze, so sehr ich mich auch bemühe, den Übeltäter zu identifizieren, es ist mir noch nicht gelungen. Ich habe lange auf einen Vogel getippt und letztes Jahr habe ich ihn gesehen, es ist eine Amsel. Wahrscheinlich ein Imponiergehabe dem Weibchen gegenüber, in der Literatur wird dies vom Krokus berichtet, aber wenn die nicht da sind, nimmt er eben die Himmelschlüssel.
Übrigens auch der Schlüsselblumen-Würfelfalter findet diese Pflanze zum Fressen gerne, seine Raupen brauchen Schlüsselblumen als Wirtspflanzen, gehören zur Familie der Bläulinge, also eher ein kleiner, aber dafür sehr hübscher Falter.

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