Löwenzahn

Löwenzahn Taraxacum officinale

Weitere Namen: Bettpisser, Hundeblume, Kuhblume, Pusteblume, Moadogger, Röhrlkraut

Zur Familie der Korbblütler, die Stängel enthalten einen weißen Milchsaft, leuchtend gelbe Blütenköpfe, die nur aus Zungenblüten bestehen. Die Blätter bilden eine Rosette, sind unregelmäßig gelappt, sowie stark gezähnt. Der Wurzelstock reicht tief in den Boden, bis 50 cm. Und die Blütenstände werden von allen Kindern geliebt, kann man sie doch so schön wegpusten, die vielen Fallschirme. Der Stängel ist innen hohl.  Die Pflanze kann je nach Feuchtigkeit und Düngung 10 bis 30 cm hoch werden. 2019 ist ein sehr trockenes Jahr und so kommen die Blütenstände auf unseren Wiesen nur knapp über den Erdboden schon zur Blüte.

Vorkommen: Auf allen Wiesen und Feldern, bei überdüngten Wiesen in Massen. Der Löwenzahn ist ein wahrer Überlebenskünstler. Als Ruderalpflanze besiedelt er schnell Brachflächen, Schutthalden und Mauerritzen. Typisch ist die am Boden liegende Blattrosette, von wo sie sich nach jedem Rasenschnitt sofort wieder erholt, die bis zu 1 m tiefe Pfahlwurzel, aus der sie jederzeit austreiben kann. 

Inhaltstoffe: Bitterstoffe, Vitamin A/C/E/B, Triterpene, Flavonoide, Carotinoide, Sterole, Inulin, Phenolcarbonsäure, hoher Kaliumgehalt.

Heilende Wirkung: Inhaltsstoffe veranlassen die Nieren und Leber zu erhöhter Aktivität fördern die Durchblutung des Bindegewebes und die Ausscheidung. Tee für Leber und Galle, auch bei Gallenblasenentzündung, Verdauungsstörungen, chronischer Verstopfung, Rheumatismus und Arthritis. Mit dem Milchsaft aus den Röhrenstielen lassen sich bei häufiger Anwendung Warzen entfernen.
Teekur sollte man sechs Wochen durchhalten, hilft auch bei Oberbauchbeschwerden. Harnwegsinfekten, Nierengrieß, Appetitlosigkeit. Niere, Leber, Bindegewebe, regt die Harnausscheidung an, daher bei Gicht. Bei Diabetes wegen Inulin, stärkt die Manneskraft, weil er viel Provitamin A, Vitamin B und C sowie viele Mineralsalze und Bitterstoffe hat.

Achtung: die Bitterstoffe, Harze und Triterpene im Milchsaft der Pflanze können beim Verzehr von größeren Mengen, vor allem bei Kindern zu Magen-Darm-Beschwerden führen.

Wissenswertes: Am besten schmecken die Blätter kurz vor der Blüte. Solange die Blüte gelb blüht ist auch diese sehr wertvoll. Sie sollte beim Sammeln geöffnet sein. Nicht waschen.

Rezepte:

Verwenden: junge Blätter für Salat, Spinat oder Wildgemüse. Die Wurzel als Gemüse, oder auch als Kaffee Ersatz wie die Eichel oder Wegwarte. Natürlich als Tee oder auch Tinktur.

Löwenzahnlikör: 15 dag Löwenzahnblüten, 30 dag Zucker in 250 ml heißem Wasser auflösen über den Löwenzahn gießen. Zwei Orangen samt Schale schneiden und dazugeben. Zwei Orangen auspressen und Saft zugießen. Eine Woche lang an einem warmen Ort ziehen lassen. Den Ansatz filtrieren und mit dem Weingeist 750 ml und 750 ml Wasser aufgießen. In Flaschen füllen und 3 Monate ziehen lassen. Stärkt die Galle, die Leber und den Magen.

Haarspülung für blonde Haare: 1 Handvoll Blüten mit ¼ l kochendem Wasser übergießen. Das Wasser soll die Blüten gerade bedecken. Abkühlen lassen und abseihen und nach der Haarwäsche die Haare damit spülen, nicht mehr auswaschen.

Löwenzahnsirup – 30’ Löwenzahnblüten mit zwei Liter Wasser aufkochen und über Nacht ziehen lassen. Abseihen den Saft wieder aufkochen, 1 kg Zucker einrühren und zwei ungespritzte Zitronen in Scheiben geschnitten dazugeben. Diesen Sud lässt man nun auf kleiner Flamme drei bis vier Stunden eindicken, füllt ihn in Gläser und verschließt diese gut. (Hustensaft)

Löwenzahn-Honig – 3 große Hände voll Blüten in 3/4 l Wasser aufkochen, eine Stunde köcheln lassen, anschließend filtern. Löwenzahnwasser mit Saft einer halben Zitrone und 50 dag Zucker und 50 dag Gelierzucker etwa 30 Minuten kochen lassen, bis die Masse zähflüssig wird. In Schraubgläser füllen, als Hustenmittel im Winter, oder aber auch zum Süßen von Tee, schmeckt er köstlich.

Eingelegte Löwenzahnkapern – 3 Handvoll Löwenzahnknospen mit ¼ TL Meersalz mischen in ein Weckglas füllen und 24 Stunden stehen lassen. Am nächsten Tag 150 ml Weißweinessig aufkochen und heiß über die Kapern gießen. Das Glas verschließen und an einem dunklen Ort 2 Wochen stehen lassen.  Blattsalate mit Essig, Joghurt und Öl marinieren, rundherum anrichten und mit Löwenzahnkapern bestreuen, dazu passt knuspriges Bauernbrot.

Eigene Bemerkungen: Waldbaden wird ja gerade ganz modern - aber warum nicht mal Wiesenbaden - einfach in eine dottergelbe Löwenzahnwiese setzen. Die Augen schließen, auf das Gesumme und das Konzert der Insekten und Vögel rundherum horchen. Dabei gedanklich die eigenen Wurzeln tief wie die Pfeilwurzel des Löwenzahns in den Boden senken. Sich von den Sonnenstrahlen durchwärmen lassen und tief drinnen die eigene Seele zum Leuchten bringen, wie die sonnige Farbe des Löwenzahns. Um dann schließlich die Träume und Gedanken (aber auch alles was Belastet) wie die Fallschirme des Löwenzahns mit einem leisen Windhauch in die Lüfte zu entlassen. 

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