Fichte

Fichte Picea abies

Fichatn, Feichtn, Krestling

Gehört zur Familie der Kieferngewächse, bis auf eine Höhe von über 800 Meter auf Lehm- und Tonböden in winterkalter Klimalage. Kann bis zu 70 Meter hoch werden und der Stammumfang kann schon mal zwei Meter messen.

Vorkommen: Einer unserer heimischen schönst und höchsten Bäume, im ganzen Mühlviertel anzutreffen, leider setzt ihm der Borkenkäfer und die Klimaveränderungen heftig zu. Auch die großen Monokulturen, die seinerzeit einen Boom erlebten, tragen nicht gerade für sein Fortbestehen bei. 

Inhaltstoffe: Ätherisches Öl mit Monoterpenen Bornylacetat, Terpentinöle, Camphen, Harze, Vitamin C, Zucker, Gerbstoffe

Wirkung: Das ätherische Öl zum Einreiben, bei Atemwegserkrankungen, wirkt auswurffördernd, noch verträglicher sind Inhalationen mit dem Öl. Seine durchblutungsfördernde Wirkung sehr gut bei Muskelverspannungen und Rheuma. Als Sirup innerlich gut anzuwenden. Vorher austesten ob man keine Allergien entwickelt, sonst könnte es bei Keuchhusten und Asthma zu Krämpfen kommen. Als Tee helfen die Nadeln nicht nur bei Erkältungskrankheiten sondern auch gegen Frühjahrsmüdigkeit oder auch bei Magenschmerzen.

Wissenswertes: Ein wichtiger Holzlieferant und wird oder wurde als Brotbaum des Forstes bezeichnet, es steckt in Papier, es leistet Dienste auf dem Bau und ist auch als Möbelholz in den Häusern zu finden. Ab Mai treiben die Bäume ihre zarten hellgrünen Spitzen aus, jetzt ist die Zeit für Sirup, Likör oder Fichtenhonig. Sorgsam sammeln, nicht von ganz kleinen Zweigen und dann nicht alles von einer Stelle nehmen. Aber all dies sagt eigentlich eh der Hausverstand.

Verwendung
Triebspitzen - frisch im Wald beim Wandern, ernten von April bis Mai - als Tee, Salat, Gewürz, Schnaps etc.
Zapfen - Aus kleinen noch weichen, weiblichen Zapfen kann man Leckereien herstellen, wie in einer Pfanne etwas anrösten und mit etwas Zucker bestreut servieren.
Blütenknospen - Von April bis Mai aus den jungen männlichen Blütenknospen ein Gewürz, z. B. für Kraut- und Bratgerichte, oder für Getreidemehl.
Samen - aus den kleinen geflügelten Samen kann man im Herbst ein Öl pressen, oder Naschen (ohne Flügel).
Nadeln - Von Juli bis August als Tee, Badezusatz usw.

Achtung: Junge Fichten können mit der giftigen Eibe verwechselt werden.

Rezepte:

Salzpeeling aus dem Nadelwald
Fichten-, Tannen- oder Kiefernadeln zerkleinern, abwechselnd mit grobem Salz in ein Glas schichten. Ätherisches Öl von Kiefer oder Tanne dazu tropfen und alles gut vermischen. Beim Duschen, Saunieren oder im Dampfbad das Peeling in die 
feuchte Haut einmassieren, kurz einwirken lassen und kühl abduschen.

Franzbranntwein bei strapazierten Muskeln und stumpfen Verletzungen, die angenehm kühlende Wirkung tritt nach kurzer Zeit, wird dann von einer wohligen Wärme abgelöst und wirkt bis in tiefe Körperschichten hinein. Die Wirkung kann durch die Zugabe von Wacholderbeeren noch verstärkt werden. – Zutaten: 2 Handvoll frisch gesammelte Fichtenspitzen, einige Wacholderbeeren, 80 ml Korn, 20 ml reiner Alkohol. Einige Wochen in der Sonne stehen lassen, schütteln, dann abseihen. 2019 gemacht.

Fichtennadelhonig – ½ Handvoll frisch gesammelte Fichtenspitzen, 25 dag Zucker. Alles in ein Glas füllen, der Abschluss muss immer Zucker sein und einige Wochen in der Sonne stellen, sehr wenig Wasser beigeben und abseihen. Den Honig in ein Glas umfüllen und gut verschließen. Schleimlösend bei Husten und Erkältungen.

Fichtennadelsirup – 3 Handvoll frisch gesammelter Fichtenspitzen, 50 dag Zucker. Fichtennadelspitzen in einem Liter Wasser aufkochen und ziehen lassen. Abseihen und Zucker hinzufügen. Zu Sirup einkochen und gut verschließbar abfüllen. Besonders beliebt bei Kindern, gegen Husten und bei Erkältung.

Fichtennadellikör – ein beliebter Hustenlöser für Erwachsene. 1 Handvoll frischer Fichtenspitzen, 10 dag brauner Kandis, ½ Liter Korn, 1 Stange Zimt. Alles in ein großes Glas mehrere Wochen in der Sonne stehen lassen, abseihen und umfüllen. (Achtung - er ist auch gut)

Saunagenuss – Einige ältere Zweige von Fichten eine Weile in heißes Wasser legen und abseihen, dann einfach als Saunaaufguss verwenden.

Räuchern - So schnell hat man frische Waldluft im Haus, ein paar Zweigerl auf dem Stövchen reichen aus. Der Raum ist danach gefühlt reiner, und die Luft ist leichter zum Atmen.

Eigene Bemerkungen: Stifters Lieblingsbaum im Böhmerwald war ganz sicher die stattliche Fichte. Auch ich mag diesen Baum sehr, prägt er mich doch von Kindesbeinen an. Meine Eltern hatten früher einen Wald und auch da kam die Förderung und es wurden viele grüne Pflänzchen gesetzt, so habe ich viele schöne Tage im Wald verleben dürfen. Ich mag auch die ganz großen Bäume die noch Äste bis auf den Boden haben, man kann es sich darunter richtig gemütlich machen, es geht kein Regen durch und man wird auch nicht gesehen. Aufpassen, dass es sich nicht schon ein Häschen eben dort gemütlich gemacht hat.
Was tun mit dem Bäumchen nach Weihnachten - entweder in den Garten stellen für die Vögel, oder die Zweige beim Eingang auslegen, so gibt man ihm noch einmal die Ehre und hat auch noch angenehme Düfte beim Eingang (außer er nadelt schon sehr).

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