Beinwell

Beinwell Symphytum officinale

Weitere Namen: Beinwurz, Hasenbrot, Heilwurzel, Himmelsbrot, Schwarzwurz 

Gehört zur Familie der Borretschgewächse - Raublattgewächs, kann zwischen 50 und 100 cm hoch werden, ist mehrjährig

Vorkommen: auf nassen Wiesen, Grabenränder, feucht, Schatten oder Halbschatten. die Pflanze hat einen rauhaarigen Stängel, an dem die lanzettlichen Blätter mit groben Netznerven sowie rotvioletten, bläulichen, seltener weiße glockige Blüten in den überhängenden Trauben sitzen (die meist voller Hummel sind).

Inhaltstoffe: Allantoin (kallusbildungsfördernd), Schleimstoffe, Gerbstoffe, Triterpensaponine, Rosmarinsäure, Cholin (sorgt für eine Mehrdurchblutung), Phytosterine, B-Vitamine, Kieselsäure, aber auch Pyrrolizidinalkaloide.

Wirkung: bei allen stumpfen Verletzungen, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen. Frakturen, Ergüsse, Arthritiden, Gichtknoten, Lymphknotenschwellung, unterstützt das Heilen von geschädigtem Gewebe.

Wissenswertes: Beinwelljauche und Blätter (Mulchen mit den Blättern) ganz hervorragend bei Kartoffeln einzusetzen, erhöhen den Ertrag. Dem gelb blühenden Beinwell werden besondere Kräfte zugeschrieben. Laut Literatur waren erste Heilerfolge bei Krebskranken (Knochentumor), also eine Pflanze mit Zukunft, denn sie wird bei der Behandlung etwaiger Strahlenschäden bedeutende Dienste leisten, daher einen Platz im Garten einräumen.

Nebenwirkung: Längere Einnahme ist nicht empfohlen wegen Pyrrolizidinalkaloide, welche krebserregend sind.

Verwendung:

Für Kompressen und Salben bei Verstauchungen: Wurzeln klein zerhackt und in Schweineschmalz langsam ausgebraten, ergeben eine heilsame Salbe bei Gicht, Rheuma und allen Prellungen, Zerrungen. Wurzel in Scheibe geschnitten und an Fäden aufgereiht getrocknet.

Beinwell-Linimet bei Muskelschmerzen, schmerzhaften alten Wunden und Gelenksentzündungen
1 Teil Beinwelltinktur, 1 Teil Cayennepfeffer-Ölauszug,, je 3 Tropfen ätherisches Rosmarin- und Nelkenöl – vor dem Gebrauch kräftig schütteln und zweimal täglich gründlich einreiben.

Tinktur: Wurzeln klein schneiden, mit 40 prozentigem Alkohol auffüllen. Sechs Wochen an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren, täglich schütteln, dann abgießen.

Kompressen: Wurzel zermusen nachdem sie gekocht wurde, den Brei heiß zwischen 2 Tücher auf die erkrankte Stelle – oder 20 dag Wurzel in einem ½ Liter Wasser, eine halbe Stunde kochen in diesen Sud Mullkompressen tauchen auf die erkrankte Stelle legen. Für leichte Verletzungen Umschläge aus zerdrückten Beinwellblättern.

Honigauflage bei Gicht: 2 EL geriebene Beinwellwurzel, 1 EL Honig, 1 TL Pflanzenöl unter Zugabe von heißem Wasser einen Brei anfertigen und direkt auf die betroffene Stelle auftragen. Möglichst über Nacht einwirken lassen.

Öl: Wurzeln klein schneiden, ein Glas zur Hälfte damit füllen und mit Pflanzenöl aufgießen, im Wasserbad erhitzen, etwa eine Stunde köcheln lassen, durch ein Sieb abseihen.

Salbe: Etwa 2 Handvoll klein geschnittene Wurzeln mit einer Tasse Pflanzenfett in eine feuerfeste Schüssel geben und unter Rühren im Wasserbad erwärmen und schmelzen. Bei geringer Hitze eine bis anderthalb Stunden unter gelegentlichem Rühren ziehen lassen, bis das Öl dunkel gefärbt ist. Das Bienenwachs hinzufügen, schmelzen lassen und gut durchrühren. Durch ein Tuch abseihen und das Tuch gut auspressen.

Salbe 2: 1 Wurzel sauber bürsten in kleine Stücke schneiden, 20 dag Schweineschmalz erhitzen (nicht sprudeln) die Stücke in das Schmalz geben, den Topf vom Herd nehmen. 24 Stunden an einem warmen Ort stehen lassen. Nochmals erwärmen, Stücke absieben. Hält sich im Kühlschrank viele Wochen lang (bei Prellungen und Blutergüsse)

Verwendung in der Küche: hat ein ausgezeichnetes Aroma und ist ein ideales Küchengewürz. Für Salate oder Gemüsespeisen. Lassen sich hervorragend zum Würzen von Säften, Teigwaren und Omeletts einsetzen. Aber sparsam verwenden durch die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide.

Eigene Bemerkungen: Den lila Beinwell schon im Garten angesiedelt, wächst eigentlich überall wo es etwas schattig und leicht feucht ist. Wunderschön ist es die vielen Hummeln zu betrachten die sich abmühen um in die Blüte zu gelangen. Und seine heilende Wirkung durfte er schon an meiner Mama ausleben. Sie hatte einen Knöchelbruch und es war fast ein Wunder wie schnell sie wieder auf den Beinen war, hat aber viel von der Salbe verbraucht, aber dazu wächst diese Pflanze ja für uns.


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