Eierschwammerl

Eierschwammerl Cantarellus cibarius

 Weitere Namen: Reherl, Pfifferling, Rehgeiserl, Eierleistling, Gänsel, Schweinsfüsserl....

Das Eierschwammerl, der Pfifferling oder das Reherl – gehört zu den Leistlingen, besitzt anstelle von Lamellen, herablaufende Leisten mit aderiger Struktur. Alle Leistlinge sind essbar, es gibt in Europa zehn Arten. Braucht einen Mykorrhizabaum – Fichte oder Kiefer, saure, nährstoffarme und moosbewachsene Böden, feucht an Wegabbrüchen und in Gräben, oft auch in Schutz von Nadel- und Laubstreu. 
Wenn der Herrenpilz der Könige unter den Pilzen ist, so ist das Eierschwammerl der Prinz. Es schmeckt vorzüglich und ist mit etwas Artenkenntnis leicht von anderen Arten zu unterscheiden. Außerdem ist es relativ standorttreu, sodass man ihn an entsprechenden Stellen jedes Jahr wieder finden kann. In Österreich wird er leider immer seltener, die genauen Gründe sind nicht bekannt, aber denkbar wäre seine Empfindlichkeit gegenüber Bodenversauerung, infolge Luftschadstoffe, dies könnte damit zusammenhängen, dass das Myzel des Eierschwammerls nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche wächst. Vermutlich spielen auch zunehmende Bodentrockenheit, und Bodenverdichtung eine Rolle.

Verwechslungsgefahr mit dem falschen Pfifferling. Es wird aber nichts passieren, wenn man ein oder zwei Exemplare von diesem falschen Reherl im Korb hat.

Heilwirkung:
  • Stärkung der Schleimhäute
  • Nachtblindheit und Erkrankungen des Auges
  • Gute Quelle für Vitamin A und D
  • Behandlung von Eingeweidewürmern

Inhaltstoffe: Der Pfifferling besteht zu 91 Prozent aus Wasser, Proteingehalt beträgt ca. 2,2 Prozent, der Gehalt an Kohlenhydraten und Ballaststoffen ca. 3,3 Prozent und die Mineralstoffe mit 1,6 Prozent, hier vor allem Kalium, Kupfer und Zink. Dieser Pilz ist glücklicherweise nicht oder nur sehr wenig mit Schmermetallen belastet. Getrocknete Pilze enthalten reichlich Vitamin D2, gut für den Aufbau und die Stabilität der Knochen. Im Körper bildet er auch noch Vitamin A durch eine Reihe farbiger Carotinoide. Er enthält auch noch Sterole, die als Radikalfänger wirken und krebs- und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. 

Verwendung:

Der Genuss des Eierschwammerls stärkt die Schleimhäute und verhindert so Infektionen der Atemwege. In Lettland wird eine Tinktur bei Mandelentzündung und entzündlichen Prozessen der Haut angewendet. Eierschwammerl in Wodka eingelegt, als Tinktur wird zur Behandlung von Bakterien (Streptokokken und Staphylokokken), jeweils abends für einen Zeitraum von zwei Wochen 1 TL voll eingenommen. 

Eierschwammerlwodka ist übrigens gut gekühlt ein feiner Aperitif – riecht zart nach Aprikosen.

Bei Hepatitis C und Leberzirrhose und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen geht man in Litauen folgendermaßen vor: Ein EL getrockneter und pulverisierter Pfifferling in ein Glas geben mit Wodka auffüllen und täglich schütteln, nach zehnt Tagen jeweils abends 1 TL dieser Tinktur mit einem halben Glas Wasser mindestens 3 Monate lang trinken – zur Reinigung und Entgiftung der Leber. Außerdem weist er eine hohe darmreinigende Wirkung auf, hinsichtlich jeglichen Bewohners (Würmer), auch bei Tieren. Hier auch den Pilz pulverisieren und über das Futter streuen. Sobald der Pilz erhitzt wird verliert er diese darmreinigende Wirkung. 

Der festfleischige und leckere Speisepilz sollte gut gekaut und in Maßen genossen werden, manche Menschen vertragen ihn nur gut erhitzt, erst gut durchgebraten entfaltet er sein mildes Aroma. Klassisch ist das Anbraten der fein geschnittenen Pilze zusammen mit Zwiebeln in Butter und anschließend Ablöschen mit Weißwein, bestreuen mit gehackter Petersilie. Getrocknete und pulverisierte Pilze eigenen sich gut für (helle) Soßen.
Diesen Pilz kann man auch gut trocknen, desto schneller man ihn trocknet, desto schöner bleibt seine Farbe erhalten. Auch einfrieren ist eine Möglichkeit, muss vorher nicht blanchiert werden, habe ich schon seit Jahren so praktiziert. Wichtig ist bei Pilzen immer nur, dass man sie nicht auftauen lässt, sondern gleich von der Gefriertruhe in die Speise gibt.

Schon probiert bei einer Pilzwanderung zum Kosten (großen Anklang gefunden):
Pfifferling Strudel – 30 dag Pfifferlinge putzen und zerteilen. 1 kleine Zwiebel fein schneiden und in etwas Butter glasig dünsten. Pfifferlinge zugeben und bei großer Hitze mitdünsten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. 1 gekochte Kartoffel mit der Gabel zerdrücken und unter die Pilze mischen. Mit gehackten Kräutern, Salz und Pfeffer abschmecken. Etwas abkühlen lassen. 100 ml saure Sahne mit 1 Eigelb verrühren und unter die Pilzmasse einmischen. Strudelteig ausrollen und die Fülle auftragen, einrollen, auf ein Backblech legen mit verquirltem Eigelb bestreichen und im Rohr bei 190 Grad auf mittlerer Schiene – zu 30 Minuten backen.

Und natürlich Pfifferlinge in Sauce mit Semmelknödeln, Pfifferling Gulasch, Pfifferlinge als Beilage zu einem Wildbraten, Eierschwammerl Risotto und vieles mehr.


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