Austernseitling

Austernseitling Pleurotus ostreatus

Weitere Namen: Kalbfleischpilz, Austernpilz

Der Austern-Seitling erscheint meist in dichten Büscheln am Substrat. Die einzelnen Fruchtkörper haben zunächst eine zungen- bis spatelförmige Form und später einen muschel- bis halbkreisförmigen Habitus.
Der Stiel ist 1–4 cm lang, 1–3 cm breit und sitzt meist seitlich am Hut an. Er kann auch nur rudimentär ausgebildet sein. Die Oberfläche ist fein filzig, am Grund auch zottig strukturiert.
Der Hut kann einen Durchmesser von 5–25 cm erreichen. Junge Exemplare besitzen eingerollte Ränder, die im Alter lappig einreißen. Die Huthaut ist glatt, kahl und glänzend, manchmal faserig und trocken. Das Farbspektrum reicht von schiefer- bis schwarzgrau über dunkelbraun bis hin zu olivfarben.
Die Lamellen an der Unterseite sind weißlich und stehen gedrängt. Sie laufen deutlich am Stiel herab und verzweigen maschenartig. Das reichlich abgegebene Sporenpulver ist weiß.
Auch das Fleisch ist weiß, selten bräunlich, hat jung eine weiche Konsistenz und riecht angenehm. Im Alter wird es rasch zäh und riecht dann muffig. Der Austern-Seitling ist ein Saprobiont oder Schwächeparasit hauptsächlich an Laubhölzern, seltener an Nadelholz. In Deutschland wählt er vorwiegend die Rotbuche als Substrat. Der Pilz besiedelt in der Regel das Stammholz und dickere Äste – an stehenden Bäumen können die Fruchtkörper in mehreren Metern Höhe erscheinen. 

Verwechslungsgefahr: hier ist nur der Ohrförmige Seitling von Bedeutung, alle anderen Seitlinge können gegessen werden, sind aber geschmacklich nicht so gut wie der Kalbfleischpilz.

Heilwirkung:

  • Hemmwirkung gegenüber Tumoren
  • Cholesterinsenkend
  • Immunstärkend
  • antiviral
  • Behandlung von Beschwerden mit Muskeln oder Sehnen
  • verdauungsfördernd
  • beugt Osteoporose vor


Inhaltstoffe:

Der Austernseitling entspannt Muskeln, Sehnen und Gelenke. Er ist ein wichtiger Vitamin B-Lieferant und senkt das Homozystein im Blut.
Der Pleurotus ist reich an Vitaminen des B-Komplexes, wie B1 (Thiamin), B2 (Ribo­flavin), B5 (Niacin), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin) und B12 (Cobalamin). Darüber hinaus enthält er Folsäure, sowie die Vitamine C und D (Calciferol). Ein Viertel der Trocken­substanz besteht aus Proteinen und enthält alle essenziellen Aminosäuren.
Interessanterweise enthält der Pilz auch Enzyme die Zucker in Alkohol verwandeln können. Anstelle von Bierhefe im Wein, das Besondere daran der Wein hatte eine blutgerinnungshemmende Eigenschaft und könnte schon bestehende Gerinnsel auflösen. Auf diese Weise könnte man vielleicht in naher Zukunft ein Getränk zur Vorbeugung von Herz- und Kreislauferkrankungen herstellen. Dieser Pilz unterstützt auch das Wachstum probiotischer Bakterien im Darm, die Produktion von Laktobazillen, Enterokokken und Bifidobakterien wird erhöht, daher sehr zu empfehlen nach Einnahme von Antibiotika, um die Darmflora wieder aufzubauen.

Der einzige Nachteil – er enthält Pleurotolysin – hat Ähnlichkeit mit den Inhaltsstoffen von Bienengift und führt zur schleichenden Zerstörung der roten Blutkörperchen. Aber dieses Gift wird durch ausreichendes Garen zerstört, deshalb lange genug kochen und garen.

Anwendung:
In erster Linie in der Küche - er ist sehr schmackhaft, erinnert an Kalbfleisch, daher auch der Name. Besonders gut finden wir ihn in einem Reisgericht. Man kann ihn einfrieren, trocknen - aber immer gut durchkochen lassen.

Er wächst bei uns im Garten auf einem abgeschnittenen Rest eines Nussbaumes – das ist einmal schon recht positiv.
Dann wächst er zu einer Zeit, wo nicht so viele Pilze „unterwegs“ sind – erst ab November so richtig, denn er braucht kalte Temperaturen. Sobald es zu kalt ist, verfällt er in ein kleines „Winternickerchen“, sobald die Temperaturen wieder seinen Bedürfnissen entsprechen, sieht er aus wie aus dem Ei gepellt. Was bei anderen Pilzen gilt – nämlich nicht ernten wenn es reift – ist hier nicht der Fall, da er eine andere Zusammensetzung hat.

Dass dieser Pilz zu den Fleischfressern zählt, erfahrt ihr bei den Wanderungen, die wir anbieten und noch vieles mehr....

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