Knollenblätterpilz

Grüner Knollenblätterpilz Amanita phalloides

Diesen Pilz MUSS jeder Pilzsammler im Schlaf erkennen, auch dann noch, wenn nur mehr ein halber oder noch kleinerer Teil des Pilzes vorhanden ist.

90% aller tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen gehen auf das Konto vom Grünen Knollenblätterpilz und dessen zwei Brüder, dem Weißen Knollenblätterpilz und dem Kegeligen Knollenblätterpilz. (ca. 5 Tote jährlich)

Die wichtigsten Merkmale sind:

  • Hut meist gelb- oder olivgrün, aber auch graubräunlich oder fast weiß
  • Das Fleisch ist weiß, weich und ziemlich dünn
  • Ausgewachsene Exemplare riechen unangenehm süsslich
  • Lamellen bleiben immer weiß, auch im Alter
  • Der Stiel ist oben verjüngt bzw. gegen die Basis verdickt
  • Die Manschette ist gerieft
  • Der Stiel hat ein grünliches Zickzackmuster
  • Die Knolle steckt am Grund in einer sackartigen Allgemeinhülle

Vorkommen:

Vom Juli bis zum Spätherbst vor allem in Eichen- und Rotbuchenwäldern, aber auch in Nadelwäldern oder Parkanlagen anzutreffen. Wir haben diese Pilzgruppe neben einem kleinen Haselwäldchen auf der Wiese gefunden - das "Böse" ist immer und überall.

Giftigkeit:

Das extrem toxische Amanitin des Grünen Knollenblätterpilzes wird durch Kochen nicht unschädlich gemacht, sondern bleibt vollständig erhalten. Die Amanitine sind hitzestabil. Die tödliche Dosis von Amanitin liegt beim Menschen bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, für eine 70 Kilogramm schwere Person also bei etwa 7 Milligramm. Diese Substanzmenge ist bereits in weniger als 35 Gramm Frischpilz enthalten. Da ein ausgewachsener Fruchtkörper durchaus 50 Gramm oder mehr wiegen kann, führt daher schon ein einzelner verspeister Pilz möglicherweise zum Tod.

Vergiftungserscheinungen treten in der Regel erst 8 bis 12 Stunden nach dem Verzehr auf – zu spät, um noch durch Magenauspumpen wirksam eingreifen zu können. Nach einer kurzzeitigen Verbesserung des Allgemeinzustands beginnt etwa 24 bis 48 Stunden nach dem Verzehr die Phase der Leberschädigung mit einem Anstieg der Leberwerte mit Höchstwerten am zweiten bis vierten Tag; bei stärkerer Vergiftung einhergehend mit einer Blutgerinnungsstörung. Bei schweren Vergiftungen beginnt am dritten bis vierten Tag nach dem Verzehr der Leberzerfall mit schwersten Blutgerinnungsstörungen und Verwirrtheit. Der Tod im Leberkoma tritt meist zwischen etwa sechs bis zehn Tagen nach dem Verzehr ein. 
Die einzige mögliche Rettung ist im späten Stadium und bei schwerer Vergiftung eine Lebertransplantation. 

Bei Vergiftungsverdacht in Österreich den Notarzt (144) bzw. die Vergiftungsinformation (01 / 406 43 43) anrufen! Die Vergiftungsinformationszentrale www.giftinfo.org bietet rund um die Uhr ärztlich-toxikologische Beratung bei akuten Vergiftungsfällen unter der Notrufnummer 01 – 406 43 43 an.

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