Sauerklee

Waldsauerklee Oxalis acetosella

Waldsauerklee (Oxalis acetosella) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sauerklee (Oxalis), die zur Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae) gehört.

Es handelt sich beim Waldsauerklee um eine Reliktart; die meisten der etwa 800 Oxalis-Arten sind tropisch oder subtropisch verbreitet.

Vorkommen: In Mischwäldern auf leicht sauren Lehmböden bis in eine Höhe von etwa 2000m. Keine andere Pflanze ist so schattenverträglich wie der Sauerklee.

Aussehen: Der Waldsauerklee ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Sie bildet als Überdauerungsorgan ein unterirdisches, kurzes Rhizom und eine reich verzweigte, fleischige Pfahlwurzel. Das lang gestielte Laubblatt ist dreiteilig, kleeartig gefiedert. Die Blätter sind etwas fleischig, grasgrün und schmecken säuerlich. Die drei Teilblätter sind verkehrt herzförmig. Eine Blüte auf einem Stiel, diese sind fünfzählige und radiärsymmetrisch, die fünf Kelchblätter sind grün und die fünf Kronblätter besitzen eine weiße oder blassrosa Farbgebung. Wenn man genau hinsieht ist am Grund der Kronblätter ein gelblicher Fleck erkennbar. Er blüht von April bis Juni, es werden fünffächerige Kapselfrüchte gebildet.

Verwendung in der Küche: 
Blätter = Am Besten sind sie in den Monaten März bis April, auf jeden Fall sollte man ihn nach dem 21. Juni nicht mehr essen. Ein altes Sprichwort besagt: Wenn der Ruf des Kuckucks im Frühling erschallt, holt man den Sauerklee aus dem Wald. Als Zutat in Saucen, Salaten, Suppen und Gemüsesäften. Zum Beispiel: Kartoffelsuppe mit Sauerklee.
Blüten = Von April bis Mai in die Suppe zum Verzieren und erfrischen.
Wurzeln und Stiele = fein geschnitten in Gemüsegerichte
Früchte = Auch diese kann man im Mai sammeln und als Gewürz nutzen z. B. beim Einlegen von Kapern.
Geschmack: Der Grundgeschmack der Pflanze ist zitronenartig sauer-erfrischend. Der Grund dafür ist die Oxalsäure, daher auch der lateinische Name, acetosella kommt von acetum – zu Deutsch „Essig“.

Inhaltstoffe: Oxalsäure, Vitamin C

Heilwirkung: In der Volksmedizin bei Skorbut und Hauterkrankungen, in der Homöopathie bei Stoffwechselschwäche, Verdauungsstörungen, Erkrankungen von Leber und Galle. Mein Vater hat vor vielen Jahren unzählige Magengeschwüre gehabt, meine Mutter hat dies mit dem Sauerklee (Saft) ausgeheilt – war aber ein gewagtes Unternehmen.

Achtung: Man sollte davon nicht die großen Mengen essen und auch nicht über einen längeren Zeitraum, könnte auf Grund der Oxalsäure zur Schädigung von Nieren kommen. Durch Abkochen und Wegschütten des Wassers kann man diese aber entfernen.
In manchen Büchern steht, dass man die Kinder nicht zu viel davon naschen lassen sollte, wegen der Reizungen die er hervorrufen kann. Als ich noch Kind war und auch meine Mama haben wir den Sauerklee in großen Mengen gegessen, er war einfach nur eine köstliche Erfrischung und hat uns seinerzeit keinerlei Probleme bereitet.

Sauerklee Tinktur: 2 EL frischer Sauerkleeblätter, Alkohol. Das Glas stehen lassen bis sich der Alkohol grün einfärbt.
Bei Magen- und Darmproblemen sowie Verstopfung die Tinktur äußerlich auf der Höhe des jeweils betroffenen Organs auftragen und mit einem Tuch abdecken. Man spürt die kühlende Wirkung, dadurch wird die Durchblutung angeregt, was zu einem wohligen Wärmegefühl führt.

Eigene Bemerkung: Wenn der Wald im April von diesen unzähligen Sauerkleeblüten gefüllt ist und dann vielleicht noch ein Sonnenstrahl das ganze erhellt, ist es einfach nur magisch und wunderschön.

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