Waldmistkäfer

Waldmistkäfer Anoplotrupes stercorosus 


Systematik:
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Mistkäfer (Geotrupidae)
Gattung: Anoplotrupes
Art: Waldmistkäfer

Wissenschaftlicher Name:
Anoplotrupes stercorosus
(Scriba, 1791)

Die Waldmistkäfer werden 12 bis 19 mm lang. Die Käfer sind schwarzblau, die Deckflügel sind seitlich blau, violett oder grün, der Halsschild ist bei manchen Tieren blauviolett. Die Unterseite des Körpers ist metallblau, violett oder grün, die Fühler sind rotbraun. Die Basis des Halsschildes ist vollständig gerandet und unregelmäßig gepunktet. Der Endzahn der Vorderschienen ist leicht zugespitzt, und die Schenkel der Vorderbeine besitzen keinen Tomentfleck auf ihrer Vorderseite. Die Hinterschienen sind zudem nur mit zwei Querleisten versehen. Die Deckflügel besitzen keine Naht und haben je sieben leicht gepunktete Längsrillen.

Die Waldmistkäfer ernähren sich von Kot, manchmal auch von Pilzen und Baumsäften. Männchen und Weibchen bauen im Frühjahr einen 70 bis 80 mm tiefen Stollen in den Erdboden, von dem mehrere Nebengänge abzweigen, die in Kammern enden. Die Weibchen besorgen die unterirdischen Arbeiten, die Männchen die oberirdischen, z. B. den Abtransport der ausgeworfenen Erde. In die Kammern wird je ein Ei gelegt und Kot eingebracht, von dem sich die Larven ernähren. Diese benötigen für ihre Entwicklung ein Jahr, sie überwintern noch als Larven und verpuppen sich erst im Frühjahr. Die Käfer schlüpfen im Sommer, sind aber erst im nächsten Frühjahr geschlechtsreif.

Waldmistkäfer sind einzeln unterwegs auf der Suche nach Nahrung, z. B. sind sie auf Waldwegen häufig zu sehen. Treffen paarungsbereite Männchen und Weibchen aufeinander, betrillert das Männchen das Weibchen mit den Maxillarpalpen, deren Spitzen mit Sinnesorganen besetzt sind, gleichzeitig erzeugt es kurze Werbelaute. Das Weibchen läuft weiter, das Männchen folgt und hält Körperkontakt. Geht dieser unter Umständen verloren, erzeugen beide Tiere Suchlaute, die bis 1,5 Sekunden dauern. Schließlich beginnt das Weibchen, sich einzugraben. Während des Eingrabens gibt das Weibchen Laute ab, die Führungslaute genannt werden. Die Begattung erfolgt wahrscheinlich in den unterirdischen Gängen.

Quelle:
Text: Wikipedia 
Foto: Fleischanderl Hermann
Share by: