Eigentlich kann man gar nicht von Grünrüssler sprechen, sondern eher von Grünrüsslerin. Denn die Käfer-Art vermehrt sich bei uns nur durch Jungfernzeugung oder parthenogenetisch. Die Weibchen legen unbefruchtete, aber teilungsfähige Eier, aus denen nur Weibchen schlüpfen. Diese Fortpflanzungsstrategie ist bei Rüsslern, darunter besonders den Dickmaulrüsslern, nicht selten. Grünrüsslerinnen sind bisher eher wenig in der Schweiz angetroffen worden. Außer in Basel gibt es nur noch gesicherte Fundstellen im Wallis und bei Genf.  

Die Grünrüssler als ökologische Gruppe umfasst gewöhnlich unter einem Zentimeter lange Rüsselkäfer mit folgenden Eigenschaften

• Die meisten Arten sind durch Schuppen lebhaft grün gefärbt

• Ihre Larven, die an Wurzeln nagen, sind potentielle Schädlinge

• Die adulten Tiere nagen an Blättern.

• Durch den breiten kurzen Rüssel wirkt der Kopf von oben besehen rechteckig, 

• Die beiden Kieferpaare sind freiliegend. Die Fühler sind auffallend lang und dünn. Die Augen sind rundlich und seitenständig.

• Die Beine sind kräftig, die Klauen an der Basis miteinander verwachsen. Die Vorderschenkel sind leicht nach innen gebogen, auf der Innenseite befindet sich meist ein gut sichtbarer Dorn.

Am vorletzten Tag im April kamen wir bei einer unserer Wanderungen auf eine sehr magere Wiese in der Nähe von einem Eichenhain. Unsere nach Käfer fokussierten Augen haben sofort den zarten Farbklecks in den Margeriten Blüten entdeckt. Fast in jeder Blüte saß ein Exemplar. Und wie sich dann bei unseren Nachforschungen herausstellte war es ein neuer Käferfund für uns, bei 373 verschiedenen Käfern, die wir bis jetzt gefunden haben, freut man sich natürlich bei jedem Neufund wie ein Kaiser. Ein Grund oder auch ein Anlass am Abend ein Fläschchen zur Feier zu köpfen.

Und der Umstand, dass man knapp nach Ostern einen "Eiförmigen Grünrüssler" findet ist ja fast ein Geschenk des "Osterhasen".