Fomitopsis betulina

Birkenporling Fomitopsis betulina

Weitere Namen: Birkenzungenpilz, Birkenschwamm, Ötzipilz, Birkenhautporling

Piptoporus betulinus wächst als Schwächeparasit konsolenartig auf toten oder krankheitsgeschwächten Stämmen der Birke. Dabei ist es gleich, ob der besiedelte Baum noch steht oder bereits niedergestreckt daliegt. Die Fruchtkörper sollen nur geerntet werden, solange die Hutunterseite noch weiß ist. Haben sich erst einmal schwarzbraune Flecken gebildet oder sind die Pilze gar schimmelig, muss man die Finger von ihnen lassen. Das tritt meist zu Weihnachten bzw. im Januar des darauf folgenden Jahres ein. Der Pilz verbleibt meist bis zum nächsten Herbst am Stamm. Der kissenartig gepolsterte Fruchtkörper kann bis zu 30cm Durchmesser haben, ist cremefarben bis bräunlich, glatt-kahl. In seiner Form erinnert er an einen menschlichen Magen. Jung kommt er weiß und knollig aus dem Stamm. Er hat keinen Stiel, ist stattdessen an der Basis verschmälert angewachsen. 

Der Birkenporling verursacht an der Birke eine starke Braunfäule. Das Holz des befallenen Baums wird brüchig und verfärbt sich dunkelbraun (Würfelbruch). Zwischen den Bruchlinien des Holzes findet sich das Myzel des Pilzes. Die Folge ist meist Windbruch auf Höhe des Befalls. In der Baumpflege ist der Birkenporling ein Indikator für den Verlust der Gesundheit eines Baumes. Da er die Bruchsicherheit erheblich reduziert, müssen befallene Bäume in der Regel gefällt werden. 
Die Röhren sind weiß, von feiner Struktur, mit rundlichen Enden. Teils sehr massig. Bei alten Pilzen kann man die Röhren leicht vom Fleisch lösen. Das Fleisch ist weiß, fest und dickfleischig. Geruch unbedeutend. Alte Pilze schmecken bitter bis sehr bitter. 

Man könnte noch elastische ganz junge Pilze  durchaus essen. Ihr Geschmack ist fein sauer bis fein bitter. Der Bittergeschmack stammt von der enthaltenen Agaricinsäure. 

Heilwirkung:
  • Magenschwäche, bei Magenverstimmungen, Magenreizungen, Magenschleimhautentzündungen und bei Magengeschwüren
  • Verdauungsbeschwerden
  • Blähungen und Blähbauch
  • Allergiebedingte Krankheiten wie Hautjucken und Lebensmittelallergien
  • Pickel und Mitesser
  • Darmparasiten und Würmer
  • Überempfindlichkeit der Augen
  • Schlafstörungen
  • Schluckauf (Krampflösender Einfluss auf das Zwerchfell)
  • Erschöpfungszustände
  • Migräneanfälle
  • Brustdrüsenentzündung 
Inhaltsstoffe: 
antibiotisch wirksames Piptamin, Agaricinsäure (unterdrückt die Schweißsekretion) Triterpene, Polyporensäuren, die antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend wirken (vergleichbar mit Kortison). Betulin und Betulinsäure, entzündungshemmend und hautschützende Wirkung (Hautkrebs)

Verwendung:
  • Tee - Der Tee vom Birkenporling wird als fein oder grob gemahlenes Pulver zur Nahrungsergänzung gegen Magenleiden aller Art erfolgreich eingesetzt. Das Pulver, aber auch grob getrockneten Pilzteile (2 bis 3 Teelöffel) übergießt man mit 0,5 Liter kalten Wassers. Es wird bis zum Sieden erhitzt. Dann lässt man es 20 bis 30 Minuten lang leicht köcheln. Danach abseihen. Man kann es mit Honig süßen. Danach die Porling Stücke in kaltes Wasser in den Kühlschrank geben, man kann es bis zu zehnmal verwenden. Der Tee kann mit Honig gesüßt werden, aber auch als saure Variante (Suppe) ist er zu genießen. Bei Beschwerden kurmäßig eine Woche einnehmen, höchstens 3 Wochen, dann wieder pausieren, sonst tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Ganz hervorragend geeignet für eine Rollkur.
  • Bedeutung hatte der Pilz in früherer Zeit vor allem als Arzneimittel. Der in dünne Streifen geschnittene Fruchtkörper wurde als Bandage zur Wundheilung verwendet, unter anderem wegen seiner entzündungshemmenden Inhaltsstoffe. In Skandinavien wurde sein Fruchtfleisch als Scheide für Messer verwendet, um sie vor Rost zu schützen.
  • Eine andere Art den Birkenporling zu verwenden ist eine alkoholische Tinktur – auf diese Weise kann auf die nicht wasserlöslichen Teile zurückgegriffen werden. Eine Tinktur mit Wodka herstellen – schon nach einer Woche könnte man die Tinktur verwenden. 3 mal bis zu 5 Tropfen in einem Glas Wasser zum allgemeinen Gesundheitsschub. 

Bereits der als Gletschermumie berühmt gewordene „Ötzi“ trug vor etwa 5300 Jahren einen Birkenporling, den er mit einer Schnur um den Hals getragen hat, man nimmt an dass er schon damals von der antibakteriellen und antibiotischen Heilkraft dieses Pilzes wusste. 
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