Andere Namen: Bergwohlverleih, Wundkraut, Wolfsblume, Engelkraut, Gemsblume, Feuerblume, Kraftblume
Für mich ein Sonnenstrahl in Blütenform
Familie: Korbblütler (Asteraceae), mehrjährig, 30 cm hoch, streng geschützt
Sammelzeit: Juni bis Juli. Geruch schwach aromatisch, Geschmack leicht bitter, etwas scharf und würzig.
Vorkommen: Heide, Moore, magere Bergwiesen, nur auf sauren Böden, meidet Kalk. Bräunlich weißer Wurzelstock, 60 cm hoher, derb, krautiger Stängel mit Blattrosette dicht am Erdboden. Die Blätter länglich verkehrt eiförmig. Dottergelbe bis orangegelbe Blütenkörbchen. Mag keine Pestizide, darum verschwindet dieses wunderbare alte Heilkraut immer mehr aus unserer Kulturlandschaft.
Inhaltstoffe: Bitterstoffe, vor allem Helenalin (ein natürlicher Entzündungshemmer mit Antitumor und antileukämischer Wirkung, es unterdrückt die Aktivierung eines Immunabwehrvermittlers, ist aber auch giftig). ein herzwirksames Glykosid. Flavonoide, Procyanidine (Antioxidationsmittel), Phenolcarbonsäuren, ätherische Öle, Polysaccharide, Cumarine, Kalzium Karotin.
Wirkung: Antiphlogistisch, antiseptisch, antimikrobiell, antirheumatisch und antiarthritisch. Bei Verletzungs- und Unfallfolgen, Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Thrombosen, rheumatischen Beschwerden, bei entzündlichen Prozessen schmerzlindernd, Furunkulose, Insektenstichen, Muskel- und Gelenksschmerzen. Umschläge mit Aufguss, oder Tinktur. Verwenden bei allem wo Gewalt eingewirkt hat. Auch bei Krampfadern und Venenschwäche.
Nebenwirkungen: Nicht innerlich anwenden, Achtung bei Allergien gegen Korbblütler.
Wissenswertes: Arnika wird in der Chirurgie zur Operationsvorbereitung verwendet, um starkem Blutfluss und Embolien vorzubeugen. Sie wird in zahnärztlichen Praxen vor Zahnextraktionen und Kieferoperationen zur Verminderung der Nachblutung und Schmerzen eingesetzt.
Rezepte:
Arnika Öl
(3 Wochen in der Sonne – kann man gut mit Ringelblumenöl mischen) als Gelenks- und Körper Öl. (beruhigend, entzündungshemmend, zusammenziehend – bei Krampfadern, schlecht heilenden Wunden, Gelenksschmerzen, Verstauchung und Rötung der Haut)
Arnika Tinktur
– 2 Wochen an einem hellen Platz in Alkohol ausziehen lassen, immer verdünnt verwenden, Blutergüsse, Schwellungen, Knochenbrüche, Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrungen.
Arnika Basis – Shampoo
– zur schonenden Reinigung. 25 g milde Babyseife, 375 ml destilliertes Wasser, 25 g getrocknetes Brennnesselkraut, 1 TL Pottasche, 10 Tr. Ätherisches Zitronenöl, 15 ml Arnikatinktur. Brennnessel mit kochendem Wasser übergießen. Kräutersud 30 Minuten ziehen lassen, abseihen. Die Seife raspelt und im heißen Tee auflösen. Pottasche unterrühren. Zuletzt das Zitronenöl mit der Arnikatinktur mischen, einrühren, in saubere Flaschen abfüllen, 3 Monate haltbar.
Eigene Bemerkungen:
Als ich noch ein Kind war gab es so viel Arnika, sodass die Waldränder ganz gelb waren. Heute findet man nur mehr vereinzelt ein Pflänzchen. Daher würde ich es nicht pflücken! In Tschechien gibt es noch ganze Wiesen voll damit und so habe ich schon getrocknete Droge bekommen, um damit eine Tinktur anzusetzen.
Die Bergwiesen in Galtür sind noch leuchtend gelborange überzogen. Möchte versuchen sie bei mir heimisch zu machen!
Wie meistens habe ich von der Dipl. Herb. Claudia wieder eine schöne große Pflanze bekommen, aber es ist nicht die echte Arnika, sondern nur eine Variante. 2020 hatte ich das große Glück auf einem umgepflügten Feld eine Pflanze zu retten und sie bei mir im Garten anzusiedeln...nun wird es sich zeigen, ob sie auch in Schwarzenbach gedeihen will.