Ackerschachtelhalm

Acker-Schachtelhalm Equisetum arvense


Andere Namen: Zinnkraut, Tannenkraut, Katzenschwanz, Fuchsschwanz, Scheuerkraut

Familie: Equisetaceae (Schachtelhalmgewächsen), mehrjährig – 30cm hoch

Sammelzeit: Mai – Juli (keine Triebe mit braunen Stellen sammeln), diesen Pflanzen spricht man eine Giftigkeit zu.

Vorkommen: Vor zirka 400 Millionen Jahren war der Schachtelhalm so groß wie ein Baum und bevölkerte riesige Wälder. Auf feuchtem und lehmigem Boden, 2 m tiefes Wurzelgeflecht- im Frühjahr ein brauner Sporentrieb (siehe Foto) mit endständiger Sporenähre. Einige Wochen später 20-30 cm hohe, quirlige, verzweigte, unfruchtbare Triebe, mit meist vierflügeligen Seitenästen. Der unterste Ast ist länger, keine Triebe mit Sprossen sammeln! Wurde früher gerne zum Putzen von Metall verwendet, daher der Name Zinnkraut. Die Pflanze verbreitet sich sehr schnell und ist kaum auszurotten.

Inhaltsstoffe: Sie enthält viel Kieselsäure 10 Prozent (Bindegewebsmittel) und Flavonoide (Quercetin (gelber Naturfarbstoff, hemmt Histaminausschüttung) und Kämpferolglykoside (Phytoöstrogen) + Kaffeesäureestern (Magenkrebshemmer) = bewirken eine leichte Diurese ohne Veränderung des Elektrolytehaushaltes, der Harnsäurespiegel sinkt ab. Gerbstoffe, Kaliumsalze, Saponine, Magnesium, Natrium.

Wirkung: Ist harntreibend und zur Unterstützung von Harnwegsinfekten, auch bei Lungenleiden (schleimlösend), Rheuma und Gicht. Die bindegewebsfestigende und bindegewebsregenerierende Wirkung der Kieselsäure wird in Form von Umschlägen und Bädern genutzt bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren (offene Beine), Hautleiden, Afterjucken, lokalen Durchblutungsstörungen, Ödemen, juckenden Ekzemen, Krampfadern und bei Frostbeulen. Antidyskratisches (blutreinigend) Mittel bei rheumatischen Erkrankungen. Beim Menschen wo die Magnesiumaufnahme gestört ist, kann dieses Kraut helfen. Fördert die Aufnahme von Natrium.

Im Garten als Jauche zur Schädlingsabwehr und zur Stärkung, mehrmals anwenden.

Tee: mit heißem Wasser übergießen und 30 Minuten ziehen lassen (Osteoporose und Bandscheibentee). Achtung: nicht bei verminderter Funktion von Herz und Niere. Ansonsten schmeckt er sehr fein.

Zum Trocknen das ganze Kraut kopfüber aufhängen. Macht schönes Haar und schöne Haut, 2 Tassen Tee am Tag. Auch zum Haare spülen verwenden. Bandscheiben- und Ischias Patienten nehmen ein Sitzbad.

Zinnkrauttinktur:  30-40 Tropfen tgl. bei Bindegewebsschwäche, Blasenentzündung, Gicht und zur Knochenstärkung einnehmen. Frisches oder getrocknetes Kraut mit Wodka aufgießen in einem Schraubglas, jeden Tag schütteln, nach 4-5 Wochen abseihen und in dunkle Fläschchen abfüllen. (gegen Kieselsäuremangel, höhere Bioverfügbarkeit als Silicea aus der Apotheke).

Eigene Bemerkungen: Der Waldschachtelhalm (nicht zur Einnahme geeignet) hat mir verblüffend geholfen, als ich einen Spaziergang durch den Wald machte – ein schreckliches Cervicalsyndrom plagte mich. Meine Tochter stopfte mir hinten in den Nacken einiges an Zinnkraut und Wurmfarn. Es kratzte unangenehm, aber nach einer Wanderung von zwei Stunden waren die Schmerzen einfach weggeblasen. Eine ähnliche Wirkung könnte man erzielen indem man darauf schläft. Zinnkraut wächst bei mir im Garten als „Unkraut“, werde es aber nicht jäten, sondern ernten.

Auf dem Foto sieht man die Frühlingstriebe des Schachtelhalmes...
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